Athesinus Consort Berlin
432
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CD 15 € (inkl. Versand)
Ja: Es ist ungewöhnlich, einen Albumtitel auf eine Zahl zu reduzieren, ohne dass sie auf Anhieb die gleiche Eindeutigkeit suggeriert wie etwa die 112 oder 08/15. Für diese CD ist die Zahl 432 gleich mehrfach ein wirkmächtiges Synonym – für eine veränderte Form des Musizierens, für einen neuen Blick auf das Repertoire des Athesinus Consorts Berlin und seine Intention, die es mit seinem Musizieren hier verbindet. Zunächst steht 432 für die Stimmung: 432 Hertz (Hz), das entspricht etwa einem Viertelton unterhalb der allgemein praktizierten Stimmung von 440 Hz. 432 ist jene Stimmung, für die nicht allein Wolfgang Amadeus Mozart, Giuseppe Verdi, Rudolf Steiner, Albert Schweitzer oder Nicolaus Harnoncourt und heute auch namhafte Gehirnforscher werben, weil sie eine für den Menschen wesentliche Rolle der Harmonisierung und Balance spielt, und die schon Pythagoras in Form der „pythagoreischen Sexte“ und Platon als Maß der harmonischen Schwingung und resonanten Verbindung mit der Erde erkannt und genutzt haben. Good vibrations gewissermaßen.
Damit hat sich das Athesinus Consort Berlin auf eine andere Form – auf ein Konzept-Album – eingelassen, mit dem es neue Wege einschlägt (Schöne, Steinmetz, Jennefelt, Batson, Waits) und Altbekanntem (Arcadelt, Guerrero, Bach, Purcell, Satie) verändert begegnet. Es ist der Gesang eines Tages – gerahmt von einem Morgen- und einem Abendlied, vom Hahn am Morgen und der Nachtigall zur Nacht – mit Klängen aus der Zeit für die Zeit. Gemeinsam ist Allem eine neue oder bewusst keine Textierung, eine Verbindung von Assoziationen – etwa beim „Fischlein-Magnificat“ oder „Heightened Creativity – ein Schwan“ – und der Wunsch nach Berührung, die den Anfang alles Singens und Hörens ausmacht. Dafür steht insbesondere auch ein neues Genre des Barock-Walzer-Rap, das mit einer „Einladung“ eröffnet wird – an Sie!
Das Athesinus Consort Berlin wurde 1992 von Klaus-Martin Bresgott gegründet. Als Doppelquintett mit solistisch ausgeprägter Individualität erarbeitet das professionelle Ensemble unter der Leitung seines Gründers vornehmlich die A-cappella- und continuounterlegte Literatur der Spätrenaissance und des Barock sowie regelmäßig Werke der Moderne, wodurch es regelmäßig zu Uraufführungen kommt. Die Mitglieder, erfahrene Konzertsänger- und sängerinnen, die auch im Collegium Vocale Gent, dem SWR Vokalensemble, Vox Luminis, Ensemble Pygmalion und dem RIAS-Kammerchor sowie auf der Bühne des Deutschen Theaters Berlin, bei Sasha Waltz & Guests und anderen tätig sind, eint die Lust am auslotenden Sprachbild und den beziehungsreich agierenden Künsten. Neben gezielten kompositorischen Schwerpunkten verschreibt sich das Athesinus Consort Berlin ausgesuchten Themenkreisen, in denen die jeweiligen Texte konstituierendes Moment sind. Klassisch gelehrte Konzertprinzipien treten dabei in den Hintergrund und geben einer individuell bewegten Form den Vorzug, in deren Mittelpunkt synästhetisch verflochtenes Darstellen und Erleben steht. Beispielhaft steht hier die Zusammenarbeit mit dem Pantomimen Klaus Franz, dem Percussionisten und Geräuschezauberer Michael Metzler und immer wieder gern mit Kindern für unkonventionelle Einsichten und Aussichten.